Besondere Maßnahmen zur Reduktion der Energiekosten in der Arztpraxis

Viele Ärztinnen und Ärzte denken oft an Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Etwas weniger oft, denkt man an Steuern, vor allem, weil man dafür einen kompetenten Partner und Experten hat. Nachdem aber Nachhaltigkeit ebenso eine Wissenschaft geworden ist, die nahezu unendlich in die Tiefe geht, liegt es doch nahe sich auch hierbei von einem kompetenten Partner und Experten unterstützen zu lassen. Bestenfalls alles abnehmen zu lassen.

Dabei liegen Steuern und Energiemanagement gar nicht so weit auseinander wie man meine möchte.

Stromverbrauch Arztpraxis groß klein

Energie ist ein doppelter Hebel, einerseits um weniger Ressourcen zu verschwenden, somit CO2 zu reduzieren und damit das Klima zu schützen. Andererseits, und das ist ein oft vernachlässigter Hebel, kann eine Arztpraxis bei guter Optimierung und Reduktion zw. 2.000,- bis 3.000,- EUR Kosten einsparen.

Wie funktioniert´s und kann ich das selbst?

Sie könnten…
Aufgrund der steigenden Anforderungen in Bürokratie, Vorschriften, Gesetze und Regulierungen, sowie der steigenden Arbeitsbelastung, sehen wir, dass leider nur die wenigsten Ärztinnen und Ärzte über die nötigen Zeitressourcen verfügen, um sich überhaupt konkrete Gedanken zu machen. Dabei sprechen wir von der Recherche nach technischen Möglichkeiten, der Information über die Immobilie in der die Ordination untergebracht ist und vor allem von der Umsetzung und eventuell noch von verfügbaren Förderungen, die den Anreiz für das Engagement noch deutlich heben würden.

Als informativen Überblick finden Sie hier einfache Maßnahmen, mit der Hilfe man durchaus schon Einsparungen erzielen kann:

Sterilisationsgeräte

  • Wählen Sie ein Gerät mit kurzer Zykluszeit.
  • Richten Sie das Gerät auf Ihren tatsächlichen Bedarf aus und passen Sie es dem Volumen der im Tagesdurchschnitt benutzten Instrumente an.
  • Nutzen Sie das Gerät möglichst nur bei vollständiger Beladung.

Röntgengeräte

  • Moderne Panorama-Röntgengeräte verfügen über einen energiesparenden TFT­-Vollfarbendisplay.
  • Denken Sie bei einem konventionellen Entwicklerautomaten daran, den Stand-­by­-Modus nach Betriebsschluss abzuschalten.

Keramikbrennöfen

  • Stimmen Sie die Brenntemperatur passgenau auf das jeweilige Material ab.
  • Schalten Sie bei Nichtnutzung in den Stand-by-Modus um.

Geräte / Medizintechnik

  • veraltete Medikamentenkühlschränke oder Autoklaven mit schlechter Effizienzklasse erneuern
  • bei längerer Stehzeit Geräte ausschalten, nicht nur Standby-Modus aktivieren
  • Kleingeräte mit wiederaufladbaren Akkus

Es mag teilweise banal klingen, jedoch sind dies nur einige Beispiele über die sich GREEN ORDI gemeinsam mit wissenschaftlichen Partnern und Experten (Energy Agency) Gedanken gemacht hat.

Echtes Handeln zählt und die Menschen zählen auf uns!

Werden Sie auch eine GREEN ORDI, zeigen Sie Ihr Engagement und reduzieren Sie Ihre Kosten.

info@greenordi.com

GREEN ORDI ist engagierter Programmpartner von klimaaktiv!

klimaaktiv ist die Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK). Mit der Entwicklung und Bereitstellung von Qualitätsstandards, der Aus- und Weiterbildung von Profis, mit Beratung, Information und einem großen Partnernetzwerk ergänzt klimaaktiv die Klimaschutzförderungen und -vorschriften.

Gemeinsam stärken wir den nachhaltigen Gedanken und bringen fachliche Expertise zusammen. klimaaktiv, als subsidiärer Teil der Austrian Energy Agency (AEA) stellt umfassendes Wissen im Bereich Energieeffizienz, Energiesparmaßnahmen und Energiemanagement zur Verfügung. Dieses Wissen ist einerseits digital und auch als Handouts verfügbar. Die Evaluierung und Umsetzungsberatung in Arztpraxen, Apotheken und Primärversorgungszentren übernimmt GREEN ORDI.

Für Ärzte, Apotheker, Heilpraktiker, Physiotherapeuten und Arztpartner, die ihre Nachhaltigkeit belegen oder Einsparungen erzielen wollen, ist GREEN ORDI ein Serviceangebot, das eine Imageaufbesserung, Förderungen, Steuervorteile, Finanzierungen oder Kosteneinsparungen ermöglicht. Anders als die händische Selbstprüfung (Selbstevaluierung) oder die Zertifizierung mit anderen Lösungen ist GREEN ORDI schnell, effizient und unabhängig, erzeugt eine besonders große Sichtbarkeit, sowie eine intuitiv verständliche Dokumentation.

Alle von GREEN ORDI evaluierten Arztpraxen erhalten im Report bzw. der Dokumentation auch relevante Unterlagen von klimaaktiv.

GREEN ORDI ist besonders stolz hier als Programmpartner mit spezialisiertem Branchenwissen dazu beitragen zu können, dass der Medizinsektor, der generell einen sehr hohen CO2-Fußabruck hinterlässt, mithilfe der fundierten Maßnahmen klimafreundlicher und nachhaltiger wird.

Petra Lackner (Leiterin des Bereichs Gewerbe und Industrie in der Österreichischen Energieagentur und klimaaktiv Betriebe), re. Mag. Christian Wagner (Geschäftsführer GREEN ORDI)

„Wir sind froh mit klimaaktiv einen weiteren wesentlichen Baustein in unserem Netzwerk zu haben und um unser weiterhin ambitioniertes Gesamtziel, die nachhaltige Denkweise über den angesehenen Gesundheitsbereich und dadurch in der Bevölkerung zu verbreiten“, so der Geschäftsführer von GREEN ORDI, Mag. Christian Wagner

Im Medizinbereich und speziell in Arztpraxen sind besondere Anforderungen gegeben, weil die Gesundheit der Patienten und natürlich auch der Mitarbeitenden, sowie die Einhaltung der Qualitäts- und Hygiene-Richtlinien oberste Priorität haben. Für viele ist es schwer vorstellbar, dass man daher in einer Arztpraxis noch viel für den Klimaschutz und Nachhaltigkeit unternehmen kann. Obwohl Studien belegen, dass mehr als 80% der Ärztinnen und Ärzte ihre zentrale Rolle, den Klimawandel zu bekämpfen, bewusst ist, haben dennoch nur etwa 30 % erste Schritte unternommen. Es scheitert oft an der fehlenden und professionellen Anleitung und der persönlichen Betreuung durch eine Experten.

 

Stromverbrauch Arztpraxis groß klein

Energie ist ein doppelter Hebel, einerseits um weniger Ressourcen zu verschwenden, somit CO2 zu reduzieren und damit das Klima zu schützen. Andererseits, und das ist ein oft vernachlässigter Hebel, kann eine Arztpraxis bei guter Optimierung und Reduktion zw. 2.000,- bis 3.000,- EUR Kosten einsparen.

 

Natürlich ist GREEN ORDI auch selbst aktiv und strebt stetig Verbesserungen zur eigenen nachhaltigen Unternehmensorganisation an.

Mehr über die Maßnahmen von GREEN ORDI erfahren:

Wie man in einer Arztpraxis mit einfachen Mitteln Energiesparen kann finden Sie in diesem Beitrag:

Stromsparen in der Arztpraxis

 

Simon Monihart (Der Ethik-Apostel) schreibt in einem Gastbeitrag ein Manifest über Ethik in der Medizin im Hinblick auf Nachhaltigkeit

„Arzt sein“ erfordert „Mensch sein“

Der hippokratische Eid verlangt Mediziner:innen ab, sich jederzeit der Verantwortung ihrer durch ihre Kenntnisse erwachsenden Pflichten bewusst zu sein: Wo immer, wann immer – man ist Arzt und hat Menschen zu schützen. Die Charta zur ärztlichen Berufsethik aus dem Jahr 2002 erweiterte diese Handlungsanforderungen in erheblichem Maße um vielerlei Bestimmungen zum Wohle der Patienten.1

Damals ein längst überfälliger Schritt: In durchökonomisierten Zeiten, als Profit vielerorts oberstes Maß und selbst Ärzt:innen bereits mehr und mehr gezwungen sind, als Unternehmer:innen aufzutreten. Zeiten, in denen Krankenhäuser zunehmend privatisiert werden und Gewinne erwirtschaften sollen, der Patient als Mittel zum Zweck des Profits betrachtet wird und Ärzt:innen teils wie im Goldrausch als Schürfer unter die Räder kommen, während sie Schichtdienste absolvieren und sich parallel mit Unmengen an Bürokratie rumschlagen müssen. Dies mag zynisch anmuten, allerdings schrieb bereits Oscar Wilde Zynismus sei: „ein Ding zu betrachten, wie es wirklich ist, und nicht, wie es sein sollte.“

Der Beruf des Arztes ist von dermaßen Verantwortung geprägt – doch bewusst wird es der Allgemeinheit immer erst im Mangel der eigenen Gesundheit. Denn dann wird selbige zur obersten Priorität.

All dieser Verantwortung Rechnung zu tragen ist kein leichtes Unterfangen. Dennoch: Mit Ihrem obersten Ziel, dem Patientenwohl, haben Sie sich dem Menschenwohl verschrieben und die Ansprüche an jenes schreiten immer rascher und differenzierter voran.

Damit Ihnen dieser Drahtseilakt aus Unternehmertum und Gemeinwohl gelingt, bedarf es vieler wichtiger Entscheidungen. Ziel ist es Ihnen einen Leitfaden an die Hand zu geben, der Sie ruhig schlafen lässt. Einerseits, weil Sie wirtschaftlich langfristig davon profitieren, vor allem jedoch, weil sie guten Gewissens bestmöglich im Sinne eines moralisch korrekten Umgangs voller Stolz hinter Ihrem Betrieb, Ihrer Ordination, stehen können.

Vieles davon wird Ihnen selbstverständlich erscheinen. Im Sinne eines Weltmoralerbes, welches sich durch nahezu alle Kulturen und Religionen zieht: „Was du nicht willst, das(s) man dir tut, das füg´ auch keinem anderen zu.“, als reaktive Ausformulierung. Zu größten Teilen passt diese Formulierung auf die Arbeit am Patienten auch dahingehend, als dass Sie in vielerlei Hinsicht oft gezwungen sind, lediglich zu reagieren. Dennoch – positiv formuliert lautet diese goldene Regel: „Was du willst, das(s) man dir tu´, das füg´ auch anderen zu!“ Hier kommt nun die proaktive Komponente zum Vorschein. Der Handlungsraum für Ihr Schaffen der Ihnen erlaubt aktiv die Welt von morgen mitzugestalten. Manches erscheint aus kaufmännischer Sicht auf den ersten Blick vielleicht weniger sinnvoll. Allerdings, so die feste Überzeugung: nur kurzfristig gedacht! Auf lange Sicht lautet eine wesentliche Behauptung: Der Mensch ist „im Grunde gut“, vor allem sofern man ihn gut behandelt.2

Folgende Punkte könnten Sie aus ethischen Aspekten daher beim Betrieb ihrer Ordination berücksichtigen:

 

Gute Arbeitsbedingungen

Eine Kette ist so stark, wie ihr schwächstes Glied. Input bestimmt Output. Ein Fisch beginnt am Kopf zu stinken. Natürlich – aus einer Ente macht man schwer ein Rennpferd oder einen Adler. Dennoch obliegt es Ihnen eine Arbeitsumgebung zu schaffen, in der sich Mitarbeiter:innen nicht nur wohl fühlen, sondern auch bestmöglich entfalten, sich entwickeln und damit vielleicht am Unternehmen mitgestalten können. Wenn Sie versuchen, Ihre Angestellten weniger als Arbeiterdrohnen oder Kostenfaktor zu sehen, sondern als Asset, mit Stärken die Ihrem Betrieb aktiv helfen, ändert sich einiges. Nicht nur im Umgang untereinander, auch im Kontakt mit den Patient:innen. Man merkt, wenn man ein Unternehmen betritt, in dem Mitarbeiter:innen gerne arbeiten, fühlt sich dadurch selbst wohler und kommt somit gerne.

So gibt es viele Möglichkeiten Mitarbeiter:innen den Arbeitsalltag zu erleichtern und zum Gemeinwohl beizutragen:

Kindergerechte Öffnungszeiten: Viele müssen Kinder in Kindergärten oder Schulen kurz vor 8 Uhr abliefern. Alleine Rücksichtnahme mit Beginnzeiten – für die betroffenen Angestellten – wie 8:30 oder 9:00 Uhr können hier bereits zur Entlastung und somit zu einer allgemeinen Entspannung des Arbeitsklimas beitragen.

4-Tage-Woche bei vollem Lohn: Laut einer Studie von 33 Unternehmen mit 903 Beschäftigten ergab eine Umfrage, dass 97% an dieser Einteilung festhalten möchten. Die Beschäftigten berichteten von weniger Stress, weniger Müdigkeit, weniger Schlaflosigkeit und weniger Burnout, sowie von Verbesserungen der körperlichen und geistigen Gesundheit. Auch die durchschnittlichen Einnahmen der Unternehmen sollen um 38% gestiegen sein.3

Ressourcennutzung: Ihre Ordination kann eine wichtige Infrastruktur sein. Manchen ist es nicht möglich, zu Hause einen Zettel auszudrucken oder eine Kopie des Reisepasses anzufertigen. Natürlich muss die Prämisse solcher Ermöglichungen immer sein, Dinge nicht ausarten zu lassen. Aber das Gefühl von Verständnis für die privaten Erfordernisse des täglichen Lebens, ändert auch die Sichtweise der Mitarbeiter:innen für die Bedürfnisse Ihres Betriebs.

Eine weitere kostbare Ressource könnte Ihr Steuerberater sein: Sofern entsprechend versiert, kann dieser Ihre Mitarbeiter:innen vielleicht bezüglich Wohnkostenzuschüssen oder Steuererleichterungen usw. beraten. Als erstes wäre hier natürlich mit der Steuerberaterin Rücksprache zu halten um erst in weiterer Instanz Ihren Mitarbeiter:innen entsprechende Möglichkeiten zu bieten. So zum Beispiel einen Tag im Jahr, an dem die Steuerberaterin im Haus ist und jedem Angestellten ein paar Minuten Zeit einräumt. Grundsätzlich gilt auch hier wieder: Vor allem zählt der Wille. Man wird es Ihnen danken, wenn Sie aus Eigeninitiative versuchen Bedürfnisse zu erkennen, überhaupt dort, wo sie noch gar nicht bewusst sind.

Der wohl wesentlichste Punkt für ein gutes Miteinander ist eine entsprechende Vertrauensbasis. Vertrauen muss erarbeitet werden. Doch eine Möglichkeit hierfür besteht nur, wo es auch entsprechenden Raum für auf Vertrauen beruhende Handlungen gibt. Vielerlei Untersuchungen aus den Sozialforschungen haben gezeigt, dass Menschen in 90% aller Fälle einander helfen.4

So kann die Erlaubnis einzelner privater Telefonate nicht nur Arbeitsbedingungen erheblich vereinfachen, sondern auch die Vertrauensbasis immens steigern. Natürlich sollten sich Angestellte nicht eine Stunde mit Tante Frieda über das Wetter unterhalten, aber Terminvereinbarungen mit der Werkstatt oder dem Installateur sollten – wenn Raum dafür ist – jedenfalls geduldet werden. Im Gegenzug werden es Mitarbeiter:innen Ihnen nicht übel nehmen, wenn Sie – ausnahmsweise – mal an einem Sonntagabend anrufen, weil es die Arbeit erfordert. Allerdings darf dies keinesfalls zur Regel werden. So wie Sie für sich selbst auf eine gesunde Work-Life-Balance Wert legen sollten, um im Betrieb nicht ständig unter Strom zu stehen und mehr Leistung bringen zu können, sollte bis auf Ausnahmefälle auch Ihrem Personal der nötige Abstand zum Job gewährt werden.

Ist die Vertrauensbasis entsprechend, bzw. möchte man diese weiter fördern – Vertrauen ist immer von der Wechselseitigkeit, von geben und nehmen geprägt – können Sie vielleicht auch auf ärztliche Bestätigungen bei einzelnen Kranktagen verzichten. Corona hat uns gelehrt, dass Leute, die sich krank in die Arbeit schleppen, ganze Abteilungen lahmlegen können. Doch wer mal weiß, dass man den überlasteten Hausarzt teilweise mehrmals anrufen muss, um einen Termin zu bekommen, bei dem man dann vielleicht noch fiebrig dreißig Minuten im Wartezimmer sitzt, geht vielleicht doch lieber gleich arbeiten und setzt die eigene „Erholung“ aus.

Um jedoch Gesundheit im Allgemeinen zu fördern und somit dem Fernbleiben aufgrund von Krankenständen entgegenzuwirken, lassen sich wiederum einige Dinge umsetzen: Die Arbeitszeiten waren bereits erwähnt und ebenso trägt gesunde Ernährung dazu bei. Ob es nun ein täglicher Obstkorb oder ein wöchentliches Mittagsmenü mit gesunder Kost zur Schärfung dieses Themas sind – Ihre Mitarbeiter:innen und die Gesundheit selbiger, sowie die daraus resultierende Produktivität werden es Ihnen danken.

Gesellschaftliches Engagement

Unter den grundlegenden Prinzipien in §3 der Charta zur ärztlichen Berufsethik wird auf die soziale Gerechtigkeit verwiesen. Dass diese „…im Gesundheitswesen zu fördern“ sei, Mittel fair verteilt werden mögen und Diskriminierungen ausgemerzt werden sollen.

Aber natürlich endet Ihr Einflussbereich nicht bei Ihren Mitarbeiter:innen und auch nicht bei Ihren Patient:innen. Als Arzt am Land ist Ihnen vermutlich offensichtlicher, dass Ihre Ordination eine Institution darstellt, die den Zeitgeist und das vorherrschende Klima der Region teils mit beeinflussen kann. Sie sollten es sich nach Möglichkeit also auch zur Aufgabe machen, als Vorbild zu fungieren, wie beispielsweise durch Unterstützung ansässiger Vereine. Sei es die Freiwillige Feuerwehr, die Fußballjugend oder die Pfadfinder. Kleine Gesten reichen hier oft völlig aus, um Wertschätzung zu zeigen, die wiederum zu Ihnen zurückkommt. Getreu dem Mantra der Primatenforscherin Jane Goodall: „Think global, act local.“

Aber genauso könnten Sie auch auf globaler Ebene enormes bewirken, wie durch eine Art Stipendium in einem fremden Land mit Mangel an Mediziner:innen. Es sind also natürlich auch internationale Unterstützungen erstrebenswert. Als Richtmaß kann hier Peter Singers effektiver Altruismus gelten, der im Wesentlichen darauf abzielt mit seinen finanziellen Unterstützungen das größtmögliche Glück der größtmöglichen Masse zu fördern.5

Neben finanziellen Zuwendungen, können Sie auch durch Ihren persönlichen Einsatz, Ihr Know-How einen Beitrag leisten: Einrichtungen wie das Wiener 9er Haus, in dem Obdachlose ohne Krankenversicherung behandelt werden, freuen sich über Unterstützung von erfahrenen Mediziner:innen.6

Eine wichtige Devise lautet „tue Gutes und sprich darüber.“ Informationen von Ihnen in Ihrer Ordination über diverse gemeinnützige Tätigkeiten können auch viele andere beeinflussen positive Dinge zu tun – vor allem wenn man als Patient:in im Wartezimmer einer Ordination, abseits des sonst vielleicht hektischen Alltags, einen Moment zum Sinnieren kommt.

Transparenz

Zu den ärztlichen Verantwortlichkeiten zählt mit §2 der Charta zur ärztlichen Berufsethik auch, dass Sie Ihre Patienten vollständig und wahrheitsgemäß informieren, sodass diese letztlich mitentscheiden können. Neben Ihrer Transparenz Ihren Patienten gegenüber können Sie noch transparent nach innen sein, also gegenüber Ihren Mitarbeiter:innen und außerdem transparent nach außen, also gegenüber der Gesellschaft.

Transparenz nach innen:

Holen Sie Ihre Mitarbeiter:innen ins Boot. Nicht nur um eine gewünschte Verhaltensänderung zu erzielen und Vertrauen zu befördern. Sondern auch um vom Know-How Ihrer Arbeitskräfte zu profitieren! Versuchen Sie dabei weniger Menschen zu managen, als sie viel mehr zu ermutigen Ihnen aktiv Feedback zu geben. Niemand ist so nahe an Ihnen und Ihrer Arbeitsweise dran, wie Ihre direkten Angestellten. Gleichzeitig haben diese oft eine Distanz, die Sie selbst über Ihre eigene Arbeitsweise und Ihre Arbeitsabläufe nicht haben.

Als Möglichkeit böte sich hierfür ein Jour fixe in Form eines Q&A. Also ein regelmäßiges Meeting in dem Raum dafür ist, Ihnen Fragen zu stellen warum dieses oder jenes so und so und nicht anders gehandhabt wird. Vielleicht auch mit der Möglichkeit, Fragen und Themen anonym über einen Feedbackkasten in den Raum zu werfen. Wir Menschen sind kooperative und kommunizierende Wesen, daher ist Kommunikation wesentlich, um Menschen an einem Strang ziehen zu lassen.

Sachzuwendungen wie Gewinnausschüttungen sind natürlich auch eine Möglichkeit um manche Mitarbeiter:innen zu motivieren. Doch Studien zeigten, dass Menschen nach Belohnungen nicht nur weniger arbeiten, da die Motivation sich quasi umkehrt sondern auch, dass andere Dinge mehr motivieren.Wertschätzungen können auf vielerlei Weise geschehen und manchen ist diese auf persönlicher Ebene wichtiger, als auf monetärer.

Transparenz nach außen:

Doch auch nach außen, also gegenüber Ihren Patient:innen können Sie transparenter sein: Wenn ein bewusster Patient die Wahl zwischen zwei Ordinationen hat, kann dies vielleicht der entscheidende Grund sein. Nicht umsonst kaufen Menschen in Bioläden ein und greifen teils eher zu Produkten mit einer geringeren CO² Bilanz oder die unter fairen Bedingungen hergestellt wurden.

Menschenrechte

Aktuell läuft wieder eine Debatte darüber, ob denn die Menschenrechte noch zeitgemäß wären. Umso wichtiger ist es abermals, dass Sie mit gutem Beispiel voran gehen und diese nach bestem Wissen und Gewissen wahren.

Nicht ökonomische Interessen, gesellschaftlicher Druck oder administrative Anforderungen dürfen Ihre Arbeit bestimmen: Es ist „das Primat des Patientenwohls“, das an vorderster Stelle stehen sollte. Das heißt Ihre grundsätzliche Verpflichtung, „den Interessen des Patienten zu dienen.“ (Vgl. Charta zur ärztlichen Berufsethik, Grundlegende Prinzipien §1)

Menschen als solche zu behandeln, bedeutet auch, ihre Autonomie zu respektieren: Zwar sind Sie es, der/die Behandlungen durchführt, doch sollte es Ihren Patienten ermöglicht sein, selbst mit zu bestimmen. Hierfür müssen diese entsprechend informiert und aufgeklärt sein, was wiederum von Ihrer Unterstützung abhängt. (Vgl. ebd., §2)

Sofern keine Gefährdung anderer Menschen durch Ihre Patienten droht, gilt es unbedingt die „Verpflichtung zur Vertraulichkeit“ zu wahren. Selbst bei Gesprächen, in denen andere Verantwortung für Ihre Patienten übernehmen und Entscheidungen treffen. Auch bei der Datenspeicherung gilt es das Risiko der Weitergabe von sensiblen Daten zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zur Verhinderung zu ergreifen. (Vgl. ebd., Ärztliche Verantwortlichkeiten §3)

Geschäftliche Ethik

Eine wesentliche Entscheidung Ihrerseits betrifft auch die Wahl der Lieferanten. In manchen Aspekten haben Sie aufgrund mangelnder Auswahl vielleicht keine anderen Möglichkeiten, doch durch Ihr Verhalten und Ihren entsprechenden Austausch mit Kolleg:innen können auch Sie hier teilweise beeinflussen, welche geschäftlichen Praxen sich verbreiten, wie Unternehmen agieren.

Letztlich vertrauen Ihnen Ihre Patienten, dass Sie ihnen die bestmögliche Behandlung bieten. Vor allem auch, was aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse betrifft. Ihre bereits absolvierte Ausbildung ist dabei genauso wichtig wie die stetige Weiterbildung. So ist diese einerseits eine Holschuld, gleichzeitig können Sie durch Ihre Erfahrungen im täglichen Umgang in Ihrer Praxis und durch Ihre Mitarbeit am Erfahrungsaustausch potenziell auch zum gesellschaftlichen Erfahrungsgewinn beitragen. Jedenfalls sollten Sie es als Ihre Pflicht sehen neue Technologien zu berücksichtigen, „wissenschaftliche Standards aufrechtzuerhalten [und] Forschung zu fördern.“ (Vgl. ebd., Ärztliche Verantwortlichkeiten §8)

Der Beruf Arzt umfasst wie eigentlich kein anderer den Dienst am und für andere Menschen. Wie Eingangs bereits erwähnt wird Gesundheit immer dann am wichtigsten, wenn sie abhandengekommen ist. Achten Sie bei all diesen Empfehlungen und den aus Ihrer Verantwortung erwachsenden Pflichten vor allem auch auf sich selbst: Nur wenn es auch Ihnen gut geht, können Sie anderen bestmöglich helfen.

  • Simon T. Monihart, 2023

Ethik-Apostel, Simon T. MonihartSimon T. Monihart

Ethik-Apostel

Wir sind geprägt von menschlichen Antinomien. Sind teils egoistisch, aber doch kooperativ und reziprok altruistisch. Wissbegierig, jedoch oft ängstlich vor Neuem. Wollen „dazu gehören”, sind aber auch individualistisch und freiheitsliebend, dabei latent überfordert. Wenn dann die Gesundheit nicht länger mitspielt, wird diese zur absoluten Priorität und Ärzt:innen zu unserem eisernen Anker.

 

Quellenangaben:

  1. Charta zur ärztlichen Berufsethik. URL: https://hippokrates.ch/wichtige-texte/charta-zur-aerztlichen-berufsethik/ [Zugriff am 16.03.2023]
  2. Bregman, Rutger: Im Grunde gut. Eine neue Geschichte der Menschheit. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag 2021
  3. Cooban, Anna (CNN Business): Global 4-day week pilot was a huge success, organizers say. URL: https://edition.cnn.com/2022/11/30/business/4-day-work-week-results/index.html [Zugriff am 16.03.2023]
  4. R. Philpot et al., „Would I be helped? Cross-National CCTV shows That Intervention Is the Norm in Public Conflicts“. American Psychologist (März 2019)
  5. Sator, Andreas (derStandard.at): Ich will 100 Euro sinnvoll spenden – aber wofür? Und kommt mein Geld wirklich an?URL: https://www.derstandard.at/story/2000093010266/ich-wollte-100-euro-sinnvoll-spenden-und-bin-am-ende [Zugriff am 16.03.2023]
  6. https://www.neunerhaus.at/ich-will-helfen/jobs/offene-stellen/
  7. Deci, L. Edward: „Effects of Externally Mediated Rewards on Intrinsic Motivation“. Journal of Personality and Social Psychology, Vol. 18, Issue 1 (1971), S. 114

GREEN ORDI – Statuserhebung für Arztpraxen im Sinne der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes

Ihr zuverlässiger Partner für Compliance im Gesundheitswesen mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz bei der niedergelassenen Ärzteschaft. Unsere spezialisierten Fachkräfte unterstützen Arztpraxen dabei, ihre Praxisräume und Arbeitsabläufe im Einklang mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) zu gestalten. Unsere Statuserhebung dient als Ausgangspunkt für eine umfassende Bewertung Ihrer Praxis und ermöglicht es uns, individuelle Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes zu entwickeln.

Unser erfahrenes Team von GREEN ORDI wird Ihre Arztpraxis eingehend analysieren und dabei die verschiedenen Aspekte der SDGs berücksichtigen. Wir werden die folgenden Bereiche gemäßt ESG (Environment-Social-Governance) evaluieren:

Environment:

Energieeffizienz: Wir überprüfen Ihre Energieverbrauchsmuster und schlagen Ihnen effiziente Lösungen vor, um den Energieverbrauch zu reduzieren und erneuerbare Energiequellen zu nutzen.

Wassermanagement: Wir analysieren Ihren Wasserverbrauch und identifizieren Möglichkeiten zur Wasserreduktion und -wiederverwendung, um eine nachhaltige Wassernutzung zu fördern.

Abfallmanagement: Wir untersuchen Ihre Abfallströme und entwickeln Strategien zur Abfallreduzierung, -trennung und -entsorgung, um eine umweltfreundliche Abfallwirtschaft zu gewährleisten.

Beschaffung und Lieferkette: Wir bewerten Ihre Beschaffungspraktiken und empfehlen Ihnen nachhaltige Alternativen, um Ihre Lieferkette umweltfreundlicher zu gestalten.

Mobilität: Wir betrachten Ihre Mobilitätsmuster und erarbeiten gemeinsam mit Ihnen nachhaltige Transportlösungen wie den Einsatz von Elektrofahrzeugen oder Fahrgemeinschaften.

Gesundheits- und Umweltauswirkungen: Wir untersuchen die Auswirkungen Ihrer Praxis auf die Gesundheit der Patienten und die Umwelt und erarbeiten Maßnahmen zur Verbesserung der Luft- und Wasserqualität sowie der Innenraumgestaltung.

Governance:

Compliance und Ethik: Wir überprüfen die Einhaltung rechtlicher Vorgaben, ethischer Standards und Richtlinien in Ihrer Praxis, um sicherzustellen, dass sie transparent und verantwortungsvoll geführt wird.

Risikomanagement: Wir analysieren Ihre Risikomanagement-Strategien und -prozesse, um potenzielle Risiken zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu entwickeln, um diesen entgegenzuwirken.

Datensicherheit und Datenschutz: Wir bewerten Ihre Maßnahmen zum Schutz vertraulicher Patientendaten und empfehlen Ihnen geeignete Sicherheitsvorkehrungen und Datenschutzrichtlinien.

Social:

Mitarbeitergesundheit und -sicherheit: Wir prüfen Ihre Arbeitsbedingungen, Sicherheitsstandards und Gesundheitsprogramme, um sicherzustellen, dass das Wohlergehen Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewährleistet ist.

Vielfalt und Inklusion: Wir analysieren Ihre Praxis auf Vielfalt und Inklusion und erarbeiten Empfehlungen, um sicherzustellen, dass Ihre Praxis ein inklusives Arbeitsumfeld fördert und die Vielfalt respektiert.

Patientenorientierung: Wir evaluieren die Patientenerfahrung in Ihrer Praxis und entwickeln Maßnahmen, um die Patientenzufriedenheit zu verbessern und eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten.

Gemeinwesen-Engagement: Wir betrachten Ihr Engagement in der lokalen Gemeinschaft und identifizieren Möglichkeiten zur Förderung von sozialem Engagement und zur Unterstützung von gemeinnützigen Initiativen.

 

Die Auswahl der relevanten Punkte hängt auch von den spezifischen Zielen und Werten Ihres Unternehmens ab. Durch die Berücksichtigung dieser Governance- und Social-Aspekte kann GREEN ORDI eine umfassende Statuserhebung durchführen, um die Nachhaltigkeit und den Klimaschutz in Ihrer Arztpraxis zu fördern.

Nach der umfassenden Statuserhebung werden wir ein maßgeschneidertes Maßnahmen-Protokoll erstellen, das speziell auf die Bedürfnisse Ihrer Arztpraxis zugeschnitten ist. Durch eine partnerschaftliche Zusammenarbeit begleiten wir Sie bei der Umsetzung der Maßnahmen und unterstützen Sie langfristig in Ihrem Klimaschutz-Engagement.

GREEN ORDI ist Ihr vertrauenswürdiger Partner, der Ihnen hilft, Ihre Arztpraxis nachhaltig zu gestalten und aktiv zum Klimaschutz beizutragen. Kontaktieren Sie uns, um mehr über unsere Statuserhebung und unsere ganzheitlichen Lösungen für nachhaltiges Praxismanagement zu erfahren.

info@greenordi.com

 

Wie umweltschädlich sind Kaffee-Kapseln bzw. gibt es nachhaltigen Kaffee-Konsum?

Wer täglich eine Tasse oder vielleicht sogar zwei oder drei Tassen Kaffee trinkt und dafür eine Kapselmaschine verwendet, der merkt schnell: Da kommt so einiges an Müll zusammen! Zudem sind auch noch viele der Kapseln aus Aluminium. Was macht das mit der persönlichen CO2-Bilanz?

Nach wie vor gehört Kaffee zu den beliebtesten Heißgetränken. Der Kaffeekonsum steigt seit Jahren an – und zwar weltweit, auch in Österreich. In Österreich wird pro Person im Schnitt sieben kg Kaffee pro Jahr getrunken. Das sind fast drei Tassen Kaffee täglich – damit liegen wir hierzulande im europäischen Spitzenfeld. (Quelle: https://kaffeeverband.at/oesterreichischer-kaffeemarkt-in-zahlen/).

Doch die Ökobilanz von Kaffee fällt schlecht aus: Anbau, Transport und Zubereitung verursachen rund 50-100 Gramm CO2. Bei den verschiedenen Zubereitungsarten gibt es durchaus Unterschiede in Sachen Umweltschädlichkeit.

Doch hier zuerst mal ein Blick auf den Kaffeekonsum in Österreich:

So trinken Herr und Frau Österreicher ihren Kaffee am liebsten

  • In Österreich trinken rund 86% der Menschen Kaffee.
  • Durchschnittlich werden pro Person ca. 162 Liter Kaffee pro Jahr konsumiert.
  • Dabei trinken die meisten Menschen zwei Tassen am Tag.
  • 63% trinken Kaffee zu Hause, 27% am Arbeits- oder Ausbildungsplatz.
  • 46% bevorzugen für die Kaffeezubereitung zu Hause eine Kaffeekapselmaschine.
  • 45% verwenden am liebsten einen Kaffeevollautomaten – Tendenz steigend
  • 28% der Haushalte haben eine Filterkaffeemaschine in Betrieb.
  • 10% nutzen Espressokannen
  • 6 Prozent bereiten ihren Kaffee mit einer Siebträger-/ Einspannmaschine zu.
  • 5% verwenden eine French Press bzw. Kaffeepressen

(Quelle: Umfrage von marketagent: Kaffeereport 2020, erstellt gemeinsam mit De’Longhi)

Ökobilanz der Kaffeekapseln

Wenn nun also häufig Kaffeekapselmaschinen verwendet werden – wie sieht es bei der Ökobilanz eben jener Kapseln aus? Diese Frage stellen sich immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten. Nespresso, Marktführer bei Kaffeekapseln, hat daher bereits 2017 beim Forschungsinstitut Quantis eine große Studie in Auftrag gegeben, die die Umweltverträglichkeit von Kapsel-, Filter- und Vollautomatenkaffee miteinander vergleichen sollte. Das – wenig überraschende – Ergebnis: Kaffeekapseln sind ökologisch nicht schlechter als andere Zubereitungsarten, in manchen Aspekten sogar besser. Die Berechnungen wurden von anderen Organisationen durchaus bestätigt, dennoch sind solche Ökobilanzen immer mit Vorsicht zu genießen, da einfach so viele Kriterien dabei eine Rolle spielen und nicht immer alle berücksichtigt werden, was das Ergebnis beeinflusst. Zudem wurde nicht die gesamte Studie veröffentlicht (dies hat Nespresso aus Wettbewerbsgründen abgelehnt), sondern nur eine Zusammenfassung.

Berücksichtigt wurden in der Ökobilanz die Faktoren Kaffeeanbau, Energieverbrauch der Maschinen und auch das Recycling von Kaffeekapseln. Gerade letzteres verbessert natürlich die Bewertung der Kapseln. Dabei kann sich aber weder Nespresso, noch ein anderer Hersteller wirklich sicher sein, wie viele ihrer verkauften Kapseln tatsächlich recycelt werden. Zwar ist Aluminium an und für sich gut recyclebar und bei Alt-Aluminium verringert sich der Energieeinsatz bei der Produktion (generell verbrauchen Alu-Kapseln in der Herstellung sehr viel Energie) um 90-95%, doch egal, wie hoch die Rückgabequote ausfällt: Die Produktion der Kaffee-Kapseln benötigt immer noch Neu-Aluminium, auch bei Alu-Recyclingprodukte.

Und all jene, die damit argumentieren, viele Kaffeekapseln würden ja von den Kaffeetrinkern selbst in anderer Form weiterverwendet, z.B. beim Basteln, sei die Frage gestellt: Und wie viele dieser Bastelprodukte landen dann eben doch irgendwann im Müll?

Ökosünder Aluminium

Die Aluminiumverpackung der Kapseln hat den Vorteil, dass das Kaffeearoma gut erhalten bleibt. Doch Aluminium verbraucht wie bereits erwähnt viel Energie in der Herstellung: Für die Gewinnung von ca.1 kg Aluminium aus Bauxit wird ein enormes Maß an Energie benötigt. Der Stromverbrauch beträgt rund 14 Kilowattstunden, allein dabei werden 8 kg Kohlendioxid frei. Aus diesem 1 Kilogramm lassen sich rund 1.000 Alukapseln formen.

Für die ca. acht Milliarden verkauften Kaffeekapseln Kapseln, die derzeit pro Jahr weltweit verkauft werden, benötigt man also mindestens 8 Millionen kg Aluminium.

Dazu kommt der Abbau des Ausgangsmaterials Bauxit, die Abholzung des Regenwaldes und die Entstehung von giftigem Rotschlamm… Es wäre also durchaus erstrebenswert, weniger Aluminium zu produzieren.

Gibt es Alternativen?

Welche Kaffeezubereitung sollte man also einsetzen, um möglichst umweltfreundlich zu agieren?

  • Kaffeekapseln aus Plastik: Tchibo beispielsweise bietet Kaffeekapseln aus Plastik an, genauer gesagt sogar aus recyclefähigem Polypropylen-Kunststoff ohne Aluminium. Aber auch hier stellt sich die Frage, wie gut das Recycling über den gelben Sack funktioniert…
  • Kompostierbare Kaffeekapseln scheinen derzeit leider ebenfalls keine Lösung zu sein, denn erstens ist oftmals nicht die ganze Kapsel kompostierbar (z.B. der Deckel aus Plastik), zweitens werden die ca. 6 Gramm Kaffee von 4-5 Gramm Kapsel plus Umverpackung umgeben. Dieses Verhältnis ist derart schlecht, dass für wenig Kaffee viel Müll anfällt. Zudem: Die kompostierbaren Anteile zersetzen sich oftmals nicht so gut, wie es eigentlich sein sollten bzw. wird in manchen Kompostieranlagen Bio-Plastik (das kompostierbar ist) nicht erkannt und daher wie herkömmliches Plastik zum Restmüll eingeteilt und verbrannt. (Quelle: https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/deutsche-umwelthilfe-und-bundesguetegemeinschaft-kompost-kritisieren-greenwashing-mit-biologisch-abba/)
  • Kaffeepads: Bei diesen stellt die Verpackung der Pads das größere Problem dar. Der Pad selbst darf zwar in den Bio-Müll wandern, aber 0,8 Verpackungsmüll kommt pro Pad dazu… Kaffeepads sind somit schädlicher für die Umwelt als Filtertüten. Denn:
  • Kaffeefiltertüten: Dieser Klassiker in der Kaffeeherstellung kann komplett im Biomüll oder im Komposthaufen entsorgt werden und verrottet dort.

 

Fazit

  • Filterkaffee ist die nachhaltigste Form des Kaffeezubereitens.
  • Auf Platz zwei landen die Kaffeevollautomaten.
  • Wenn man zu „Einzelportionen“ greift, sind Pads weniger umweltschädlich als Kapseln.
  • Bei den Kapseln kommt es dann auf deren Verpackung und das Material drauf an. Aluminiumkapseln sind Kunststoffkapseln nur dann ebenbürtig, wenn sie richtig recycelt. werden.

 

Doch ein Faktor betrifft alle Zubereitungsarten: Der Kaffeeanbau selbst ist sehr umweltbelastend!

Teilweise muss Urwald gerodet werden, damit Platz für den Anbau von Kaffee da ist, Düngemittel und Pestizide werden eingesetzt, belasten das Grundwasser und verringern die Artenvielfalt.

Übrigens verursacht Bio-Kaffee deutlich weniger CO2 beim Anbei: Während bei konventioneller Landwirtschaft pro 1 kg Kaffeebohnen 0,26 bis 0,67 kg CO2 entsteht, sind es bei biologischem Anbau nur 0,12 bis 0,52 kg CO2. Der höhere Fußabdruck von konventionell hergestelltem Kaffee entsteht durch die Verwendung von Mineraldüngern und chemisch-synthetischen Pestiziden. (Quelle:  https://greenpeace.at/uploads/2022/07/greenpeacemarktcheck_factsheet_kaffee_feb2021.pdf).

Dennoch ist eines beim Kaffeeanbau auch bei biologischer Landwirtschaft problematisch: Der Wasserverbrauch beim Kaffeeanbau ist sehr hoch! Für den Anbau von 1 kg Röstkaffee werden 21.000 Liter Wasser benötigt! Pro Tasse sind das mehr als 130 Liter! Hier schneidet übrigens Tee deutlich besser ab, denn 0,25 Liter Tee, also ca. 1 Tasse, benötigt in der Produktion nur 30 Liter Wasser.

Daher spielt es bei den Zubereitungsarten auch eine Rolle, wie viel Kaffee pro Tasse verbraucht wird. Hier sammeln die Kapselmaschinen Pluspunkte, da sie eine sehr sparsame Portionierung aufweisen. Hingegen kommt es bei Filtermaschinen durchaus zu deutlicher Überproportionierung. Mehrwertkapseln könnten daher eine sehr ökologische Kaffeezubereitungsvariante sein, hier gibt es derzeit allerdings noch wenige Angebote am Markt. Vielleicht ändert sich dies ja in den nächsten Jahren…

Einen Faktor der schlechten Kaffee-Ökobilanz können wir allerdings nur sehr schwer verändern: Die langen Transportwege von den Kaffeeplantagen in Südameria, Afrika und Südostasien. Allein der Transport des Kaffees erzeugt sehr viel CO2-Ausstoß, dazu kommen Lagerung und Röstung. Also ab und zu mal auf einen Kaffee zu verzichten, wäre auch eine Verbesserung ihrer persönlichen Ökobilanz, ganz unabhängig von der Zubereitungsart!

 

 

Treppensteigen ist gut für Deine Gesundheit und für´s Klima!

Es gibt ja tatsächlich mehrere wissenschaftliche Gründe dafür, warum das Treppensteigen eine nachhaltigere, klimafreundlichere und gesündere Option im Vergleich zur Nutzung des Aufzugs ist. Natürlich gibt es Ausnahmen, wenn sich Patienten aufgrund von Schäden am Bewegungsapparat oder Herz-Kreislauf-System oder ähnlichem schonen müssen. Dennoch möchten wir jeden Menschen motivieren, anstelle der Liftfahrt einen Schritt für die eigene Gesundheit und gleichzeitig einen für das Klima zu machen.

Gute Gründe Treppen zu steigen:

  1. Klimafreundlich: Das Treppensteigen ist eine energieeffiziente Alternative zur Nutzung des Aufzugs, da es keine zusätzliche Energie benötigt. Im Gegensatz dazu verbraucht der Aufzug Strom, um sich zu bewegen, was zu einem erhöhten CO2-Ausstoß beiträgt.
    Wussten Sie auch, dass lt. verschiedenen Untersuchungen eine Liftfahrt in das nächste Stockwerk ca. 20g CO2 verursacht?
    Klingt nicht viel, aber ein größerer Betrieb könnte dadurch durchaus mehrere Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Abgesehen davon, wenn es 100.000de Patientinnen und Patienten jeden Tag einmal nachmachen. 🙂
  2. Nachhaltigkeit: Die Reduzierung des Energieverbrauchs durch Treppensteigen trägt auch dazu bei, die Umwelt zu schonen, da weniger Energie aus nicht erneuerbaren Ressourcen benötigt wird. Darüber hinaus trägt die Verwendung von Recyclingpapier, wie im vorherigen Beispiel erwähnt, auch dazu bei, Ressourcen zu schonen und die Umweltbelastung zu reduzieren.
  3. Gesundheit: Treppensteigen ist eine Form der körperlichen Aktivität, die dazu beitragen kann, das Herz-Kreislauf-System zu stärken, die Knochen zu stärken und die allgemeine körperliche Fitness zu verbessern. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die regelmäßig Treppen steigen, ein geringeres Risiko für Herzerkrankungen, Übergewicht und andere gesundheitliche Probleme haben.
  4. Produktivität: Eine Studie des American Council on Exercise ergab, dass eine 10-minütige Treppe steigen-Session genauso effektiv wie eine 30-minütige Jogging-Session ist und dazu beitragen kann, die geistige Wachheit und Produktivität im Laufe des Tages zu verbessern.

Insgesamt kann das Treppensteigen zu einem nachhaltigeren, klimafreundlicheren und gesünderen Lebensstil beitragen. Natürlich gibt es Situationen, in denen es nicht möglich oder sicher ist, Treppen zu steigen, aber wenn es eine Option ist, kann es sinnvoll sein, sich für diese körperliche Aktivität zu entscheiden.

Vor über 50 Jahren entstand der „Nelson“ Earth Day.

Der Earth Day ist ein jährlicher Aktionstag am 22. April, der weltweit begangen wird, um das Bewusstsein für Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu stärken. Die Idee für den Earth Day entstand in den USA bereits im Jahr 1970 und wurde von Senator Gaylord Nelson ins Leben gerufen, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Umweltprobleme der damaligen Zeit zu lenken, insbesondere auf den Umweltverschmutzung, den Verlust von Biodiversität und den Klimawandel.

Heute ist der Earth Day ein wichtiger Tag, an dem weltweit Bewusstsein für die Herausforderungen geschaffen werden soll, die unser Planet und unsere Umwelt durch menschliche Aktivitäten erleidet.

Positiv bestärken

An diesem Teg geht es besonders darum, die Menschen zu inspirieren und zu motivieren, umweltfreundliche Verhaltensweisen zu übernehmen und sich für Maßnahmen zum Schutz unserer Umwelt und der Natur einzusetzen. Und zwar tatsächlich.

Viele Organisationen nutzen den Earth Day, um verschiedene Veranstaltungen und Aktionen durchzuführen, wie zum Beispiel Cleanup-Aktionen, Baumpflanzungen, Umweltbildungs-Programme, Online-Kampagnen und vieles mehr. Auch Unternehmen und Regierungen beteiligen sich am Earth Day, indem sie Nachhaltigkeits-Initiativen vorstellen und ihre Bemühungen für den Umweltschutz und die Nachhaltigkeit hervorheben.

Ja, es ist ein Tag von vielen, aber ist auch immer der erste Tag von vielen, an dem es nicht um Bevormundungen, Einschränkungen, Down-sizing oder Strafen für Fehlverhalten geht, sondern genau um das Gegenteil:

Ärztinnen und Ärzte sind als Klima-Influencer näher an der Bevölkerung und ihnen wird die Kompetenz für Klimaschutz um ein Vielfaches eher zugesprochen als der Politik.

Inspiration, Motivation und die Vorbildwirkung. Menschen eifern in der Regel ihren Idolen nach, sei es hochgestellten Persönlichkeiten oder gerade Personen aus dem engeren Umfeld, der Familie. Außerhalb dieses engen Vertrauenskreises genießen Ärztinnen und Ärzte das höchste Maß an Vertrauen, wenn es um unsere Gesundheit geht. Aber nicht nur das, die Menschen vertrauen der Ärzteschaft auch wenn es um das Thema Nachhaltigkeit und Klima geht. (https://www.germanwatch.org/de/19386)

Gesundes Klima – gesunde Menschen

Planetary Health bezieht sich auf den Zustand und die Gesundheit des Planeten und seiner Ökosysteme in Bezug auf die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Lebewesen, einschließlich des Menschen. Es ist ein interdisziplinärer Ansatz, der die Zusammenhänge zwischen menschlicher Gesundheit, Umweltgesundheit und Ökosystem-Gesundheit untersucht und anerkennt, dass diese Bereiche untrennbar miteinander verbunden sind. Der Planet und seine Ökosysteme sind notwendig für unser Überleben, da sie uns saubere Luft, sauberes Wasser, Nahrung, Rohstoffe und viele andere Ressourcen zur Verfügung stellen. Daher ist die Erhaltung der planetaren Gesundheit von entscheidender Bedeutung, um auch langfristig unsere eigene Gesundheit und das Wohlbefinden zu gewährleisten.

Lieferkettengesetz – Vorschlag der EU-Kommission:

Die Europäische Kommission hat am 23. Februar 2022 einen Vorschlag für eine Richtlinie über die Nachhaltigkeitspflichten von Unternehmen angenommen. Der Vorschlag zielt darauf ab, ein nachhaltiges und verantwortungsvolles unternehmerisches Verhalten in allen globalen Wertschöpfungsketten zu fördern.

Unternehmen spielen eine Schlüsselrolle beim Aufbau einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft. Sie sollen verpflichtet werden, negative Auswirkungen ihrer Tätigkeit auf die Menschenrechte, wie Kinderarbeit und Ausbeutung von Arbeitnehmern, sowie auf die Umwelt – beispielsweise Umweltverschmutzung und Verlust an biologischer Vielfalt – zu achten und bestmöglich zu verhindern oder zu vermindern.

Für Unternehmen werden diese neuen Vorschriften Rechtssicherheit und gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen, für Verbraucher und Anleger werden sie mehr Transparenz bringen. Die neuen EU-Rechtsvorschriften werden den ökologischen Wandel voranbringen und die Menschenrechte in Europa und darüber hinaus weltweit in Produktionsländern schützen.

Einige Mitgliedstaaten haben bereits Vorschriften zur Sorgfaltspflicht eingeführt und einige Unternehmen haben Maßnahmen auf eigene Initiative ergriffen. Es bedarf jedoch weitreichenderer Verbesserungen, die mit freiwilligen Maßnahmen nur schwer zu erreichen sind. Mit diesem Vorschlag wird eine Sorgfaltspflicht von Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit eingeführt, um gegen negative Auswirkungen auf die Menschenrechte und die Umwelt vorzugehen.

Die neuen Sorgfaltspflichten gelten für die folgenden Unternehmen und Sektoren:

EU-Unternehmen:

Gruppe 1:

alle EU-Gesellschaften mit beschränkter Haftung von erheblicher Größe und Wirtschaftskraft (mit mindestens 500 Beschäftigten und einem Nettoumsatz von mindestens 150 Mio. EUR weltweit)

Gruppe 2:

andere Gesellschaften mit beschränkter Haftung, die in bestimmten ressourcenintensiven Branchen tätig sind und die nicht beide Schwellenwerte der Gruppe 1 erfüllen, aber mehr als 250 Beschäftigte und einen Nettoumsatz von mindestens 40 Mio. EUR weltweit haben.

Für diese Unternehmen gelten die Vorschriften zwei Jahre später als für Gruppe 1 in der EU tätige Unternehmen aus Drittstaaten, die einen Umsatz in Höhe von Gruppe 1 und Gruppe 2 innerhalb der EU erwirtschaften.

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) fallen nicht direkt in den Anwendungsbereich dieses Vorschlags. Dieser Vorschlag gilt jedoch nicht nur für die Unternehmen selbst, sondern auch für ihre Tochtergesellschaften und die gesamte Wertschöpfungsketten (direkt und indirekt bestehende Geschäftsbeziehungen). Um ihre Sorgfaltspflicht erfüllen zu können, sollen Unternehmen entsprechende Maßnahmen einleiten, um negative Auswirkungen zu verhindern.

Die Unternehmen sollen für ihre Maßnahmen und die Einhaltung der Sorgfaltspflicht verantwortlich sein.

Nachhaltigkeits-Bericht für alle Unternehmen

Es ist davon auszugehen, dass darauffolgend jeder Unternehmer für sein Unternehmen eine Art Nachhaltigkeitsbericht erstellen muss. In diesem Bericht sollen neben der Lieferkette auch die direkten Emissionen des Betriebes und alle zusammenhängenden Auswirkungen auf Umwelt, Klima und Menschen erfasst sein. Ebenso muss bei neuer Entstehung von Betrieben ein Klima-Resilienz-Plan bereitgestellt werden, eine Art Notfallplan des Unternehmens, der sicher geht, damit das Unternehmen auch bei stark veränderten Klimabedingungen und deren Folgen ökonomisch weiterarbeiten kann.

Management-System für Nachhaltigkeit

Sie sollen ihre Maßnahmen dokumentieren und die Dokumentation einer unabhängigen Stelle zur Überprüfung vorlegen.

Die Mitgliedstaaten sollen für eine effektive Durchsetzung der Sorgfaltspflichten sorgen, indem sie entsprechende nationale Vorschriften und/oder Verfahren einführen. Sie sollen auch für eine effektive Zusammenarbeit mit den Unternehmen sorgen, um die Einhaltung der Sorgfaltspflichten sicherzustellen.

Die Europäische Kommission wird die Mitgliedstaaten und die Unternehmen bei der Umsetzung und Durchsetzung der Sorgfaltspflichten unterstützen. Sie wird auch eine Plattform für die Zusammenarbeit mit Schwellenländern und anderen interessierten Ländern einrichten, um einen globalen Ansatz für die Verhinderung und Beseitigung von schädlichen Auswirkungen auf die Menschenrechte und die Umwelt zu fördern.

Die Europäische Kommission wird auch eine Überprüfung der Vorschriften nach fünf Jahren durchführen, um sicherzustellen, dass sie wirksam sind und an die sich verändernden Bedürfnisse angepasst werden.

Grundlage des Lieferkettengesetzes

Dieser Vorschlag ist Teil des Europäischen Green Deals und trägt zu seinen Zielen bei, die EU zu einem klimaneutralen Kontinent zu machen und den Bürgern ein höheres Maß an Schutz und Wohlbefinden zu bieten. Es ist auch im Einklang mit den Zielen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (SDGs 1-17).

Quelle: https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_22_1145

Verwenden Sie Recycling-Papier!

Was schon etwas abgedroschen klingt, hat immer noch oder gerade jetzt erst recht Berechtigung….und Sinn.

Warum es sinnvoll ist, in einer Arztpraxis Recycling-Papier zu verwenden und welche Vorteile dies mit sich bringen kann:

  1. Nachhaltigkeit: Recycling-Papier ist die umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichem reinweißen Neu-Papier, da es aus wiederverwertetem Altpapier hergestellt wird und somit Holzressourcen (CO2) spart. Durch die Verwendung von Recycling-Papier können Arztpraxen dazu beitragen, die Umweltbelastung durch Abholzung und Papierproduktion deutlich zu reduzieren. Save a tree! 🙂
  2. Kostenersparnis: Obwohl Recycling-Papier zunächst teurer erscheinen mag als herkömmliches Papier, kann es langfristig zu einer Kostenersparnis führen. Eine Studie der Stadt New York ergab beispielsweise, dass der Einsatz von Recycling-Papier über einen Zeitraum von fünf Jahren zu einer Einsparung von 17 Millionen Dollar an Papier- und Entsorgungskosten führte. (Details zur Studie unten)
  3. Gesundheit: Recycling-Papier ist in der Regel chlorfrei gebleicht, was bedeutet, dass es keine schädlichen Chemikalien enthält, die bei der Herstellung von herkömmlichem Papier verwendet werden. Das bedeutet, dass Mitarbeiterinnen in Arztpraxen und Patienten weniger gefährdet sind, durch schädliche Chemikalien belastet zu werden.
  4. Qualität: Es gibt oft Bedenken, dass Recycling-Papier von minderer Qualität ist als herkömmliches Papier. Dies ist jedoch nicht der Fall. Heutzutage gibt es hochwertiges Recycling-Papier, das in Bezug auf Textur, Weißgrad und Bedruckbarkeit mit herkömmlichem Papier mithalten kann. Der Weißgrad ist bei reinen textlichen Informations-Dokumenten vernachläßigbar, wenn der Inhalt und wesentliche Informationen stets deutlich gelesen werden können,.
  5. Image: Indem Arztpraxen Recycling-Papier verwenden, schaffen sie ein positives Image bei ihren Patienten und der Öffentlichkeit, indem sie zeigen, dass sie umweltbewusst handeln und Nachhaltigkeit unterstützen. Vorbildern eifert man nach und nachdem Ärztinnen und Ärzten jeden Tag die Menschen retten ist es nur logisch, dass sie uns auch beim Thema Nachhaltigkeit mit kleinen, einfachen Schritten zeigen, wie es funktionieren kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Verwendung von Recycling-Papier in Arztpraxen viele Vorteile mit sich bringt. Es ist eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichem Neu-Papier, kann langfristig Kosten sparen, ist gesünder und ebenso von hochwertiger Qualität um darauf Gedrucktes gut lesen zu können. Darüber hinaus können Arztpraxen durch die Verwendung von Recycling-Papier ein positives Image schaffen und zeigen, dass sie sich für Nachhaltigkeit und den Schutz der Umwelt einsetzen.

Studie Recycling-Papier New York City

Im Jahr 2009 führte die Stadt New York eine Studie durch, um die Umweltauswirkungen des Einsatzes von Recyclingpapier in städtischen Büros zu untersuchen. Die Studie verglich die Umweltauswirkungen von Recyclingpapier mit den Auswirkungen von herkömmlichem „virgin“ Papier, das aus frisch gefällten Bäumen hergestellt wird.

Die Ergebnisse der Studie waren sehr interessant. Der Einsatz von Recyclingpapier hatte eine Vielzahl von Umweltvorteilen gegenüber herkömmlichem Papier. So verursachte Recyclingpapier beispielsweise deutlich weniger Treibhausgasemissionen als virgin Papier. Die Studie ergab, dass der Einsatz von 100% Recyclingpapier im Vergleich zu 100% virgin Papier die Treibhausgasemissionen um 74% reduzierte.

Ein weiterer Vorteil von Recyclingpapier ist die Einsparung von Wasser und Energie. Die Studie zeigte, dass die Herstellung von Recyclingpapier im Vergleich zu virgin Papier bis zu 45% weniger Energie verbrauchte und bis zu 50% weniger Wasser benötigte.

Neben den Umweltvorteilen zeigte die Studie auch, dass der Einsatz von Recyclingpapier eine erhebliche Kostenersparnis mit sich bringen kann. Laut der Studie konnte die Stadt New York durch den Einsatz von Recyclingpapier über eine Million Dollar an Papierkosten einsparen. Dies liegt daran, dass Recyclingpapier im Allgemeinen günstiger ist als virgin Papier und die Entsorgungskosten reduziert werden können.

Insgesamt zeigt die Studie, dass der Einsatz von Recyclingpapier in Büros und insbesondere in Arztpraxen eine Vielzahl von Vorteilen bietet. Neben den Umweltvorteilen kann der Einsatz von Recyclingpapier auch zu erheblichen Kostenersparnissen führen. Durch den Einsatz von Recyclingpapier in Arztpraxen können diese einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten und gleichzeitig ihre wirtschaftliche Effizienz steigern.

Ab 1. Jänner 2023 müssen österreichweit alle Kunststoffverpackungen in der gelben Tonne bzw. im gelben Sack gesammelt werden. Aktuell werden etwa in einigen Bundesländern nur bestimmte Kunststoffverpackungen wie Hohlkörper in gelben Tonnen bzw. Säcken gesammelt. Mit Beginn des nächsten Jahres wird die Sammlung dann vereinheitlicht und alle Kunststoffverpackungen kommen in die gelbe Tonne bzw. den gelben Sack. Ab 2025 sind dann auch Metallverpackungen österreichweit gemeinsam mit Kunststoffverpackungen zu sammeln.